Die „Tunes“ von morgen – Demokratie aus Sicht der Jugend
27. Mai 2024Sehr geehrte Filderstädterinnen,
sehr geehrte Filderstädter,
ich muss mit diesem Weihnachtsgruß 2024 zugeben, dass mir der Blick auf Weihnachten zunehmend bis kurz vor Beginn der Fest- und Feiertage verstellt ist. Aus ganz vielen Gründen. Deshalb bin ich neben den weit über 150 malenden Kindern, die sich dieses Jahr an unserem Weihnachtskarten-Malwettbewerb beteiligt haben, maßgeblich der siebenjährigen Elysia dankbar für ihre Weihnachtskarte. Sie hat mir den Blick – auf den ersten Blick – geöffnet und mich ganz neu über Weihnachten nachdenken lassen.
>Weihnachten wird für alle<<
Drei Figuren, drei Tiere, drei Geschöpfe sind unterwegs in der Nacht. Nicht ängstlich, aber suchend, mit klarem Blick. Erkennbar sind sie zusammen unterwegs. Es scheint etwas zu geben, das sie gemeinsam auf dem Weg und in der gleichen Richtung hält. Ja, ganz unterschiedlich sind sie und trotzdem zusammen. Mir zeigt das, dass für jeden unter uns Weihnachten wird, ganz unterschiedlich eben.
>>Freunde der Nacht<<
Mitten in dunkelster Nacht sind sie unterwegs, aber kein bisschen ängstlich. Sie brauchen einander, sie wissen umeinander und sie vertrauen einander. Ohne, dass sie sich halten, stehen sie in Verbindung zueinander. Und genau das brauchen wir Menschen, wenn die Welt in ihrer Nacht – die ganz unterschiedlich sein kann – eben nicht zu Ruhe kommt. Wir brauchen Menschen, mit denen wir Augenblicke und Wegstrecken teilen, um uns auf das Bevorstehende vorzubereiten und im übertragenen Sinne auch Träume teilen. Freundinnen und Freunde eben. Wir müssen selbst aber auch solche sein.
>>Weihnachten – Fest der Freu(n)de<<
In vielen Weihnachtsliedern wird der ´Friede auf Erden´ besungen. Den vermissen wir an vielen Orten. Mindestens so oft kommt darin vor, dass sich die Welt freuen soll. Fast widersprüchlich in unserer Zeit. Nicht, wenn ich auf die Karte von Elysia schaue. Freundinnen und Freunden fällt es leicht, Frieden zu halten und sich gemeinsam zu freuen.
Selbst nach christlichem Verständnis ist Weihnachten das Fest der Freundschaft, weil Gott mit der Geburt Jesu Freund der Menschen wird.
Und auch die in der biblischen Weihnachtsgeschichte beschriebenen drei Weisen waren für mich schon immer nicht nur drei kollegiale Wissenschaftler auf Dienstreise in Nahost, sondern drei Menschen, die sich so gut verstanden haben, dass sie über lange Zeit dem Stern am Himmel gefolgt sind. Es muss eben nicht falsch sein, in ihnen drei Freunde zu erkennen, die sich aufmachen, in der Welt das Gute zu finden. Den Ort, an dem Frieden zwischen den Menschen seinen Ursprung nehmen kann. Dazu sind die drei unterwegs: zu finden, zu suchen und davon zu reden.
Und so kann ich selbst im Suchen der drei Freunde – jedenfalls sind Pinguin, Schneemann und Bambi das für mich – den Stall, die Krippe und all das, was das Weihnachtsfest nach christlichem Verständnis ausmacht, sehen und erkennen. Es braucht nicht gemalt zu sein.
Zurück aber zur Weihnachtsgeschichte: Geht es nicht an Weihnachten darum zu sehen, zu erkennen und zu begreifen? Gerade auch das, was man nicht sieht. Mich hat die Weihnachtskarte von Elysia vieles sehen lassen.
Ihnen allen wünsche ich frohe Weihnachten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie persönlich und auch gemeinsam mit Ihren Nächsten einen guten Weg in das Jahr 2025 haben.
Uns allen wünsche ich, dass wir das Gemeinsame in unserer Stadt, in unserem Land und der Welt erkennen. Dass wir in dem Aufeinander-Angewiesen-Sein eine große Chance unserer vielfältigen Gesellschaft erfahren und keine Last.
So wünsche ich Ihnen ein gutes, gesundes und gesegnetes Neues Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Christoph Traub
Oberbürgermeister