Weihnachts- und Neujahrsgruß Dezember 2021

Gedenken zum Volkstrauertag 2021
18. November 2021
Statement bei der Kundgebung „Solidarität statt Hetze – mit Abstand zusammen“
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10. Januar 2022
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Weihnachten · Standard · weiß

Liebe Filderstädterinnen,
liebe Filderstädter,

dieser Tage ist die Zeit der Weihnachtskarten. Gleich, ob aus Papier, Karton oder digital. Schön gestaltete Motive, handgemalte, fotografierte oder auch gedruckte Weihnachtsstimmungsbilder leuchten farbenfroh aus der täglichen Post entgegen.

So die Erwartung jedenfalls. Entsprechend überrascht war ich, als die erste bei mir eingegangene Weihnachtskarte des Jahres 2021 auf der sonst so stimmungsvollen „Titelseite“ auf weißem Grund die schlicht zentrierte Aufschrift trug:

„Weihnachtskarte

Standardausführung  weiß“

„Was soll denn das?“, dachte ich. Ist Weihnachten jetzt schon bloßer Standard zum Jahresende? Und vor allem: weiß ist die Weihnacht mehrheitlich schon lange nicht mehr. Gleichzeitig merkte ich aber, wie mich diese scheinbare Kreativlosigkeit zum Nachdenken brachte. Das Weniger an Weihnachtsmotiv ließ meine Gedanken mehr und länger an dieser Karte festhalten, als – wie gewöhnlich – an allen anderen. Ist das sprichwörtliche Weniger doch mehr?

Weihnachten sei noch nie so weit weg gewesen wie im Dezember 2021, höre ich oft in diesen Tagen. Spricht das jetzt für weniger Besinnung auf das anstehende Fest oder ein Mehr an Belastung, die die Festfreude nicht aufkommen lässt? Oder fehlt es an weihnachtlicher Realität? Wer die biblische Weihnachtsgeschichte kennt, die dem Weihnachtsfest zugrunde liegt, weiß, dass der Weg nach Bethlehem durch eine Volkszählung ausgelöst wurde. Aha – und schon sind wir in der Realität angekommen! Auch uns führt das Weihnachtsfest direkt in den Zensus 2022. Zugegeben, das ist sehr konstruiert. Zumal wir ja keine Volkszählung, sondern Weihnachten gefeiert wird.

Aber wenn hieraus der Standard von Weihnachten erwächst, macht das noch heute Mut. Nämlich, dass nicht das Einschränkende überdauert, sondern das, was den Zusammenhalt beschreibt und Zuversicht gibt. Ich bin froh, dass wir kein jährliches Volkszählungsfest feiern, sondern bis heute Ruhe, Besinnung, Zusammenkommen und die Kraft von Familie und Freundschaft mit diesen Festtagen zum Jahresende in Verbindung gebracht wird.

Das gibt uns die Zuversicht, dass dies auch die aktuellen Einschränkungen überdauert. Dann spielt es auch keine Rolle, ob die Weihnacht weiß ist.

Ihnen allen, Ihren Nächsten und Familien wünsche ich frohe und besinnliche Feiertage.

In allem Neuen ist nicht immer nur der erwartete Standard gegeben, somit auch nicht in einem neuen Kalenderjahr. Da die persönlichen Neujahrsgrüße beim Neujahrsempfang 2022 pandemiebedingt erneut entfallen müssen, schließe ich diese hier an und freue mich, wenn Sie mir am Sonntag, 16. Januar 2022 um 11.00 Uhr digital in die FILharmonie folgen.

Im Ausblick auf das neue Jahr wünsche ich Ihnen viel Zuversicht sowie einen gesunden und gesegneten Jahreswechsel. Alles Gute für Sie.

Ihr

Christoph Traub
Oberbürgermeister